Arbeitspaket 7: Urheberrecht und ethische Fragen der Verwendung von Sprachressourcen, Lizenzmodelle

Beteiligte Partner: Institut für deutsche Sprache Mannheim

Lizenz- und urheberrechtliche Probleme und Unsicherheiten stehen der weiten Nutzung von Sprachressourcen immer noch im Wege. Potenzielle Anbieter von Sprachressourcen zögern, diese zugänglich zu machen, da es nicht immer klar ist, welche rechtlichen Konsequenzen dies hat. Dies gilt im besonderen Maße für Korpora, deren Einzeltexte von einer Vielzahl von Autoren stammen und deren Rechte daher durch die Verfügbarmachung von Texten berührt werden. Hinzu kommen ethische Implikationen, die mit der Benutzung einiger Ressourcen verbunden sein könnnen. Erwähnt seien hier nur die Transkripte von Therapiegesprächen, die für die empirische Gesprächsforschung enorm wichtig sind, deren Inhalte aber Persönlichkeitsrechte berühren.

Auf europäischer Ebene, im CLARIN Projekt, werden Rahmenrichtlinien für den konstruktiven Umgang mit diesen Fragen erstellt. Die Problematik erfordert aber wegen der nach wie vor auch nationengebundenen Rechtsprechung eine Lokalisierung, die in diesem Projekt ansatzweise für das Deutsche geleistet werden soll.

Da die rechtliche Situation bei vielen der hier berührten Fragen durchaus nicht klar ist und diese selbst Gegenstand der juristischen Forschung und Diskussion sind, kann hier zunächst nur eine Bestandsaufnahme der offenen Fragen geleistet werden. Die Probleme können am Beispiel einer Ressource gründlicher exploriert werden.

Darüberhinaus sollte hier eine Beratung zunächst der unmittelbar am Projekt beteiligten Partner hinsichtlich lizenzrechtlicher Fragen erfolgen. Auf dieser Basis können, evtl. in Zusammenarbeit mit externen Experten, musterhafte Lösungen für deutsche Ressourcen entwickelt werden.